Montag, 17. März 2008

Wasser Ahoi!

Eine ernst gemeinte Warnung vorweg: Nicht nachmachen!

Mitte März. Seit Wochen regnerisches Wetter. Die vergangene Woche war ganz besonders wässrig. Die Flüsse waren deutlich angeschwollen und das Stimmungsbarometer auf Null gesackt. Und da gibt es Menschen, die wollen unbedingt in die Falkensteiner Höhle, eine Wasserhöhle....
Na ja, der Termin war seit geraumer Zeit fix und so machten wir (Christian, Thomas, Sven und ich) uns auf den Weg gen Urach. Schon der Blick in den kleinen See war ernüchternd. Bereits dort rauschte das Wasser richtig schön. Ok, also Tauchbrillen und 2 lange Leinen eingepackt und ab ging`s. Vorher noch Posing und letzte Abschiedsgrüße in Form von Rafting- Fotos im Bachlauf vor dem Höhlenportal. Dann wurde es ernst. Der Demutsschluf war schon nur rund 20-25cm offen und das erste Schluckloch stand einen guten halben Meter unter Wasser und trotzdem war manchem Teilnehmer die Freude förmlich ins Gesicht geschrieben. Seltsame Leute.
Erster Siphon. Sonst 20cm offen, ist er jetzt irgendwie 20cm unterm Wasser verschwunden.
Nach langem verantwortungsvollem Überlegen lautete die Devise „Na gut“. Also Freiwillige vor. Kurze Bedenken noch „Scheiße, was ist wenn der wirklich absäuft?“ aber dann ging es auch schon los.
Und so war es Christian der durch seinen Wagemut und seine eleganten Schwimmzüge unter Wasser auf sich aufmerksam machte. Es schien bei ihm alles glatt zu laufen und der Siphon war recht flott durchquert. Also waren nun die Anderen an der Reihe sich an der ausgelegten Leine durch diese trübe Suppe zu ziehen. Alle durch, alles bestens. Gleich hinterm Siphon dann eine Überraschung: Die erste Dusche in der Falki; leider kein Warmwasser. Und so gingen wir unseres Weges gen Stuttgarter Block, der als Endziel dieser Tour geplant war. Immer wieder hörte ich mich selbst über die anstrengende Eigenschaft eines hohen Wasserstandes fluchen und gelegentlich ergoss sich ein Wasserstrahl aus der Decke oder so manchem unscheinbaren Seitengang. Bei diesem kritischen Wasserstand wollte man offensichtlich doch nicht nachher mehr riskieren und so hielten wir den selbstgesetzten Endpunkt ein. Gut so! Man wollte anscheinend doch nicht zu einem weiteren Fall der Höhlenrettung werden. Auf dem Rückweg gab es dann noch die eine oder andere erhellende Blitzeinlage um den digitalen Sensor der Kamera ein wenig zu reizen. Aufgrund der Lautstärke war jedoch keine wirkliche Kommunikation in der Höhle zu den Blitzknechten möglich, sodass ich als „hinter-der-Kamera-Stehender“ irgendwann die Segel strich. Der sonstige Rückweg verlief bestens, was nicht zuletzt an der uns nun verbrüderten Strömungsrichtung lag. Dem Wasser sei Dank!
Wieder am Tageslicht angekommen, fragte uns ein Tourist, ob wir denn auch das Riskiko einer solchen Tour eingeschätzt hätten. Hmm.... Ja? Nein? Jein!

Posing

Christian duscht. Rechts Mitte die Siphonleine.

Wasser, Licht und ein paar Verrückte.

Kurze Pause in der Badewanne
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