Samstag, 18. August 2007

Neuland im Elsachbröller

Am 010707 entdeckten Benny W. und ich (Tewje) im rechten Teil des Elsachbröllers Neuland. Hier die Story: Wir befuhren den Elsachbröller, rechts, bis kurz nach dem ersten Tropfwassersiphon. Dort bot sich uns ein interessantes Bild: Eine kleine, unbefahrbare, verlehmte Kluft, die aber gleich wieder aufzumachen schien. Kurzerhand waren wir begeistert und beschlossen, dass in Angriff zu nehmen. Die Devise lautete: Grabaktion. Gesagt getan traffen wir uns am 120707 wieder und schluften in den Bröller ein. Welch wiederliches Loch. An der Grabungsstelle angekommen liesen wir unserer überflüssigen Energie freien Lauf und begannen sofort mit der Arbeit. Wir hatten einen Klappspaten, eine Gipserkelle und ein weiteres Gartengerät, sowie eine lange Brechstange (man weiss ja nie was kommt) dabei. Nun ja, wir gruben und gruben und gruben. Die Konsistenz des Lehmes war wiedermal typisch Elsachbröller: recht fest und klumpenbildend, kurz: einfach wiederlich! So war das Graben auch gar kein Spass. Egal, nach etwa 1,5 Stunden der puren Schinderei war das Loch soweit offen, dass ich kurzerhand durchgepasst habe. Eng war`s trotz allem, sodass wir nochmals erweiterten. Jetzt konnten wir unser Neuland bestaunen: Ganze 6m und dann auch schon wieder Schluss. So eine Sch**ße. Na ja gut. Bei genauerem hinsehen, gab es jedoch einige Überaschungen, also Daten, die diesen "Gang" auch ernennenswert machen. Hier die Beschreibung: Es handelt sich um ein kluftorientierten Gang mit typischen Kastenprofil. Am Boden ist viel Lehm abgelagert. Man sieht die regelmäßigen Überschwemmungsspuren. Überschwemmungsspuren? Ja, es handelt sich hierbei nämlich um einen Abfluss, der bei Hochwasser aktiv wird. Das Ende des entdeckten Ganges ist ein Schluckloch mit ca. 1m Durchmesser und der selben Tiefe. Unten ist es verlehmt, es scheint jedoch so, dass bei genügend Wassereinlauf dieses Schluckloch aktiv wird. Wir tauften diesen Gang deshalb auf den Namen "Schluck Auf". Eine weitere Besonderheit, dieses an sonsten belanglosen Loches, sind die Kratzspuren, die man an den Wänden finden kann. Sie sind relativ tief (1-3mm) und überall (im Lehm, als auch am nackten Fels) zu finden. Was für ein Tier, das in diesen Gangabschnitt kommt, macht solche Spuren? Hier hat sich wohl eine erbarmungsloser Todeskampf abgespielt.
Ich hatte meine alte Kamera dabei, mit der ich auch Fotos machte, die jedoch ihren Dienst versagte und keine auslesbaren jpeg-Formate produzierte sondern nur Müll. Also befuhren Thomas und ich bei einer Elsachbröller-rechts-sightseeing-Tour am 180807 ein weiteres mal diesen kleinen Gang um endlich auch mal Aufnahmen daraus zu besitzen. Hier zeigte sich, dass der Gang erst vor kurzem von Wasser durchflossen sein muss, da frisches Wasser im Gang stand.
dat war`s.

Im "Gang"

Kratzspuren
Aufgegrabener Schluf
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